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  Kastensystem

Kastensystem


In Indien wird jeder Mensch aufgrund seines Karmas in eine bestimmte Kaste hineingeboren wird. Diese Kastenzugehörigkeit ist vererbbar und die Regeln der Kaste bestimmen den späteren Ehepartner sowie das ganze spätere Leben (wie z.B. den Beruf). Besonders unerklärlich war mir das Kastensystem deshalb, weil ich gerade in Indien eine große Flexibilität des Geistes vorgefunden hatte, die alle Widersprüche vereinen kann und jeden in religiösen Dingen seinen eigenen Weg gehen läßt. Demgegenüber dieses unmenschliche, unflexible Kastensystem, das den hochgestellten Kasten noch den Rahmen dafür bietet, niedrige Kasten auszubeuten und sich ihnen gegenüber unmenschlich zu verhalten.
Nach einer Erklärung, die ich bei Yogananda (ein spiritueller Lehrer) gelesen habe, ist dieses heutige Kastensystem nur ein dekadentes Abbild einer ursprünglich flexiblen spirituellen Einteilung. Die ursprüngliche Kasteneinteilung hatte absolut nichts mit der Vererbbarkeit und Ökonomie zu tun, sondern sie war die Anerkennung eines bestimmten spirituellen Entwicklungsstandes, den jemand erreicht hatte; als Brahmanen bezeichnete man einen Wissenden, der die höchste Stufe der Erkenntnis erreicht hatte, der in das Brahman eingetaucht war. Ein Kshatriya war ein Kämpfer, ein Mensch, der noch um die Wahrheit kämpfen mußte und sich auf dem Weg befand, während ein Vaishya noch mehr im Materiellen verhaftet war und ein Sudra die unterste Stufe darstellte. An diese spirituelle Einteilung erinnert noch heute, daß alle Jungen Kasten bis zur Initiation (Ausstattung mit der heiligen Schnur) auf der Ebene der Sudras stehen und keine Nahrungsgebote zu beachten haben. Erst bei der Initiation werden sie von Brahmanenpriestern in die Kaste ihrer Väter eingeführt.
Diese spirituelle Ordnung wurde mit der Zeit in eine ökonomische Ordnung umgewandelt. Dies scheint mit einem allgemeinen Zerfall der Werte zusammenzuhängen, der eintrat, als die Arier sich mit den Nichtariern vermischten, die Brahmanen bestechlich wurden und somit bereit waren, für Geschenke und Geld Nichtarische in die Kaste aufzunehmen. Die Brahmanen führten für Geld Reinigungszeremonien durch und gaben so den Gewillten die Möglichkeit, in eine höhere Kaste aufgenommen zu werden. Im ursprünglichen Sinne werden diese 'Reinigungszeremonien' wohl Initiationsriten gewesen sein, in denen ein Wissender (Brahmane) einen Nicht-Brahmanen ohne Hinblick auf den materiellen Gewinn auf den Weg des Wissens führte, ihn als Schüler aufnahm mit dem Ziel, aus ihm einen Wissenden (Brahmanen) zu machen. Nachdem die Brahmanen nun ihre wirkliche Macht durch ihre Hinwendung zum Materiellen, durch ihre Bestechlichkeit verloren hatten, mußten sie alles daran setzen, ihre Macht äußerlich zu festigen. Dies geschah durch die Vererbbarkeit der Kastenzugehörigkeit, so daß man sich seine festen Pfründe (z.B. als Familienpriester) erhielt. Außer den vier Hauptkasten, Brahmanen (Priester), Kshatriyas (Krieger), Vaishas (Handels- und Gewerbestand) und Sudras (Arbeiter- und Bauernstand), entstanden durch die Abgrenzung verschiedener Berufsgruppen und Heirat unzählige Zwischenkasten, z.B. die Kaste der Dhobi (Wäscher), Goldschmiede etc..
In dieser Zeit des orthodoxen Hinduismus, auch Brahmanismus genannt, erlangten die hellhäutigen Arier zugleich auch ihre politische Herrschaft über die Nichtarier. Religion war damit ein Mittel zur Erlangung der Macht geworden, der wesentliche Kern also verdeckt. Die vier Hauptkasten wurden als Kopf, Schultern und Arme, Eingeweide und Füße des Urmenschen, der von Brahman geschaffen wurde, angesehen und waren damit gottgegeben. Außerhalb dieser Kasteneinteilung standen die Parias, die Kastenlosen, die auch gleichzeitig die Ausgestoßenen waren. Nach diesem dekadenten arischen Kastensystem durften nur die drei oberen Kasten sich Arya nennen. Dieses Kastensystem fand seine Kritiker in den eigenen Reihen und führte zur Entstehung neuer Religionen wie Buddhismus und Jainismus, die das Kastendenken ablehnen. Buddha entstammte selbst der Kriegerkaste, verhielt sich wie ein Krieger im ursprünglichen Sinne und wurde zu einem Wissenden. Über den Kasten stehend empfinden sich auch alle indischen 'Heiligen', Sannyasins, Sadhus, also alle, die einen wirklich spirituellen Weg gehen.
Mit der Unabhängigkeit Indiens wurde der Kastenzwang aufgehoben, es ist strafbar, die Parias zu benachteiligen; es geschieht aber immer noch. In den indischen Zeitungen findet man oft Notizen, daß es zu Protesten kam, wenn 'Parias' ein bestimmtes Kontingent an Universitätsplätzen zur Verfügung gestellt bekamen oder sogar, daß die Hütten der Unberührbaren von Angehörigen der oberen Kasten niedergebrannt wurden . Die 'unberührbaren' Kasten nennen sich heute selbst Harijans, d.h. Kinder Gottes, einen Ehrennamen, den sie von Mahatma Gandhi, der zeitweise mit ihnen zusammenlebte und -aß (siehe 'Mahatma Gandhi und die Unabhängigkeit Indiens'), bekamen. Die Harijans wehren sich heute selbst gegen ihre Unterdrückung, auf dem Land kommt es zu Landarbeitertreffen, bei denen die Forderung von höheren Löhnen und die Verweigerung der unreinen und unbezahlten (!) Arbeiten bei der Gutsfamilie durch die Harijan-Frauen beschlossen werden. Der Widerstand der Großgrundbesitzer reicht vom Anwerben auswärtiger Arbeitskräfte, denen dann doch höhere Arbeitslöhne gezahlt werden, bis zum Niederbrennen der Häuser derer, die ihr Recht verlangen. Aufgeklärt werden solche Fälle selten, da auch der Polizei meistens Geld näher steht als das Recht. Und so bestehen die Machtstrukturen immer noch weiter.

Quelle: http://www.destination-asien.de/Indien/kasten.htm

 
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